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Schau auf’s Land: eine Webplattform, die nachhaltige landwirtschaftliche Betriebe und (Wohnmobil-)Reisende zusammenbringt und damit einen Mehrwert für alle schafft.
Das Startup Schau auf’s Land hat diesen Sommer ein aus anderen Ländern bewährtes Konzept neu nach Österreich gebracht: Wohnmobilreisende können für je 24 Stunden unkompliziert und kostenlos bei landwirtschaftlichen Betrieben übernachten und dabei die dort angebotenen Produkte erwerben oder sonstige Angebote nutzen. Dadurch können Reisende idyllische Stellplätze auf dem Land finden und gleichzeitig die Menschen vor Ort und deren regionale Spezialitäten kennenlernen. Die landwirtschaftlichen Betriebe finden so ohne großen Mehraufwand neue Kundschaft für ihre Hofläden und Angebote, was die Wertschöpfung der Betriebe steigern soll. Eine eigene Camping-Infrastruktur wird dabei nicht benötigt. Hierbei sollen vor allem nachhaltig wirtschaftende Betriebe unterstützt werden. Denn mit Schau auf’s Land will das Startup auch mehr Bewusstsein für die Wichtigkeit und den Wert einer regionalen und ökologischen Landwirtschaft schaffen. Es zeigt sich immer mehr, dass unsere Landwirtschaft neue, innovative Wege braucht: In Österreich kämpfen die Bäuerinnen und Bauern ums Überleben – sie sind die ersten Betroffenen des Klimawandels und müssen darüber hinaus mit den Supermarktketten um faire Preise kämpfen. Zwischen 2012 und 2019 gaben 19.000 Landwirt*innen in Österreich den Betrieb auf, seit 1970 ist sogar mehr als jeder zweite Hof verschwunden. Damals machte der Anteil der Landwirt*innen an der Bevölkerung noch 23 Prozent aus, mittlerweile sind es nur mehr gut vier Prozent.
Da die Direktvermarktung die Wertschöpfung der Betriebe steigern kann, ist sie gerade für kleine Betriebe eine willkommene Chance, mehr Einkommen zu generieren. Darüber hinaus glaubt das Startup fest daran, dass die Direktvermarktung einer der wirksamsten Wege ist, die Wichtigkeit und den Wert einer ökologischen und regionalen Landwirtschaft für uns Menschen aufzuzeigen. Denn durch den persönlichen Kontakt mit der Landwirtschaft und den Menschen, die dahinterstehen, entsteht eine Identifikation und damit eine Auseinandersetzung mit diesem wichtigen Thema. Was die Direktvermarktung jedoch immer braucht, sind Netzwerke und Kund*innen. Und genau das möchte Schau auf’s Land bieten.
Auch wird das Reisen mit dem Wohnmobil immer beliebter, allein in Österreich gibt es ca. 30.000 zugelassene Wohnmobile (2019) und jährlich werden mindestens 1.500 Wohnmobile neu zugelassen. In den umliegenden Ländern sehen wir den gleichen Trend. Schau auf’s Land möchte den Reisenden eine Möglichkeit geben, alle Regionen Österreichs und die dort lebenden Menschen kennenzulernen, und gleichzeitig die nachhaltige Landwirtschaft damit unterstützen.
Und so funktioniert’s:
Auf der Webplattform www.schauaufsland.at können die Bäuerinnen und Bauern ihre Betriebe, Produkte und Angebote vorstellen. Die Betriebe stellen 1–3 einfache Stellplätze für die Wohnmobile zur Verfügung – dafür ist keine spezielle Camping-Infrastruktur nötig, lediglich ein schönes Plätzchen auf ihrem Privatgrundstück. Auf der anderen Seite können Reisende eine Mitgliedschaft bei Schau auf’s Land erwerben und sich so direkt mit den Betrieben vernetzen, um die zur Verfügung gestellten Plätze und Angebote für jeweils 24 Stunden nutzen zu können.
Gerade jetzt zeigt sich sehr deutlich wie sehr wir auf eine regionale Versorgung angewiesen sind und was unsere Bäuerinnen und Bauern dafür leisten. Genau das gilt es zu unterstützen und damit zu erhalten.
