Mehr Komeptenz für weniger Schmerz

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Die Österreichische Schmerzgesellschaft will die schmerzmedizinische Versorgung von mehr als 1,5 Millionen chronischen Schmerzpatienten verbessern – durch mehr Ressourcen und eine optimale Förderung der Aus- und Fortbildung der Behandler. Angesichts der immer älter werdenden Bevölkerung fordern die Spezialisten zudem Verbesserungen auf allen Ebenen der Behandlungskette.

„Schmerzpatienten haben ein Recht auf die bestmögliche Versorgung und müssen sicher sein können, dass sie bei einem gut ausgebildeten Behandler landen“, begründet Univ.-Prof. Dr. Michael Herbert von der Med Uni Graz, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Schmerzgesellschaft (ÖSG), das Motto „Mehr Kompetenz für weniger Schmerz“  der diesjährigen Schmerzwochen.

Vor zehn Jahren wurde auf Initiative der ÖSG ein Schmerzdiplom der Österreichischen Ärztekammer geschaffen. „Die Qualität der Behandlung der häufigsten Schmerzformen konnte damit verbessert werden“, zieht Prof.  He rbert eine positive Bilanz. Aktuell bemüht sich die ÖSG gemeinsam mit anderen Fachgesellschaften darum, eine zweite, weiterführende Zusatzausbildung zu etablieren.

Ein weiteres Diplom für spezielle multimodale Schmerztherapie soll auf dem ersten aufbauen und vor allem zur Behandlung chronisch Schmerzkranker in Spezialeinrichtungen befähigen.

In Österreich leiden rund 1,5 Millionen Menschen an chronischen Schmerzen, auf die Steiermark umgelegt sind das rund 212.000 Patientinnen und Patienten. „Zur Versorgung der chronischen Schmerzpatienten fehlt es auf jeder Ebene der Versorgungspyramide an Ressourcen“, konstatiert Prof. Herbert. In der Steiermark sei die Situation verglichen mit dem österreichischen Durchschnitt gut. Während österreichweit 0,6 Schmerzambulanzen pro 100.000 Einwohner zur Verfügung stehen, sind es in der Steiermark mit 1,1 beinahe doppelt so viele. Wie ein Blick auf die demografische Entwicklung zeigt, werden die Anforderungen an die  schmerzmedizinische Versorgung allerdings noch weiter steigen.

Bestmögliche Versorgungsqualität

Josef Harb, Betriebsratsvorsitzender bei Siemens Mobility in Graz, wurde vom Vorstand der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse einstimmig zum neuen Obmann des größten steirischen Sozialversicherungsträgers gewählt. Der 54-jährige Judendorfer vertritt damit die Interessen von mehr als 960.000  Menschen.

1868 gilt als Geburtsjahr der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse – für Josef Harb, den neu gewählten Obmann der STGKK, nicht nur ein rundes Jubiläum, sondern Verpflichtung:

„Seit 150 Jahren können sich die Menschen in der Steiermark auf die soziale Krankenversicherung verlassen – und das muss auch so bleiben. Heute vertrauen mehr als 960.000 Steirerinnen und Steirer auf bestmögliche medizinische Betreuung.

Josef Harb: „Die Menschen müssen sich auf die soziale  Krankenversicherung verlassen können.“ FOTO: STGKK/Furgler

Ganz wichtig ist mir der weitere Ausbau unserer Präventions- und Gesundheitsförderungsangebote. Als Obmann der STGKK werde ich alles daran setzen, dass aus unseren Kundinnen und Kunden so spät wie möglich Patientinnen und Patienten werden.“

Harb, SPÖ-Gemeinderat in Gratwein-Straßengel und als Gewerkschafter im Regionalvorstand der GPA-djp tätig, folgt Verena Nussbaum nach, die ihre Funktion nach dem Wechsel in den Nationalrat zurückgelegt hat. Er spricht sich ganz klar für eine eigenständig verwaltete steirische Gebietskrankenkasse aus: „Wir arbeiten enorm effizient, das beweist unser niedriger Verwaltungsaufwand, der seit Jahren permanent unter zwei Prozent liegt.  Private Versicherungen müssen 30 bis 40 Prozent in die Verwaltung stecken. Aber es geht nicht nur um eine effiziente Arbeitsweise. Es muss uns klar sein, dass die bestmögliche Versorgungsqualität nur dann gewährleistet werden kann, wenn wir regional verankert sind und auf Augenhöhe mit unseren Partnern zusammenarbeiten. Um eine bestens auf regionale Bedürfnisse abgestimmte Gesundheitsversorgung aufrechterhalten zu können,  braucht es Entscheidungs- und Handlungskompetenz vor Ort.“

Steigende Lebenserwartung, ein immer höherer Anteil älterer Menschen an der Gesamtbevölkerung und ein kontinuierlicher Anstieg chronischer Krankheiten – diese Entwicklungen machen eine laufende Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen notwendig. Für Harb ist der Weg klar: „Mehr Investitionen in Gesundheitsförderung und Prävention, Ausbau und Stärkung der Primärversorgung für eine bessere Steuerung der Patientenströme und eine integrierte Versorgung, um die derzeit oft  fragmentierten Behandlungen der vielen unterschiedlichen Akteure ganzheitlich und patientenorientiert zu gestalten – eine zukunftsfähige  Gesundheitsversorgung braucht ständige  Weiterentwicklung und starke Player für die  Umsetzung. Wesentlich dafür sind gute  Koordination,  Kooperation und  Kommunikation.“

XUND und DU

LOGO - die steirische Fachstelle für Jugendinformation und -kommunikation legt ab sofort wieder ihren Schwerpunkt auf das Thema „Gesundheit“. Mit „XUND und DU“ sollen in den kommenden vier Jahren unterschiedliche Maßnahmen gesetzt werden, die dazu beitragen, die Gesundheitskompetenz von über 20.000 jungen Steirerinnen und Steirern zu stärken.

Durch Mikroförderungen werden Jugendzentren, Vereine & Co dazu animiert, das Thema „Gesundheit“ in den Fokus zu stellen. Gemeinsam mit Jugendlichen sollen gesundheitsfördernde Ideen und Projekte entwickelt werden. Die Umsetzung dieser Initiativen wird mit maximal 300 Euro pro Projekt unterstützt. Insgesamt liegen 120.000 Euro für 400 Projekte aus der ganzen Steiermark im XUND und DU-Topf. „Wir möchten alle Jugendeinrichtungen dazu einladen, sich gemeinsam mit jungen Menschen vor Ort mit dem Thema Gesundheit zu beschäftigen“, so LOGO-Geschäftsführerin Ursula Theißl. „Jugendgesundheitsmessen“ sollen jungen Menschen als Informationsraum dienen. Am Marktplatz der gesundheitsfördernden Ideen erfahren sie am eigenen Körper, wie  vielfältig die eigene Gesundheit gefördert werden kann. Zahlreiche regionale Einrichtungen aus dem Jugend-, Sport- und Gesundheitsbereich präsentieren sich mit unterschiedlichen Aktivitäten.

Bis 2021 werden über die Steiermark verteilt 20 Jugendgesundheitskonferenzen veranstaltet, zu denen über 10.000 junge Besucherinnen und Besucher erwartet werden. Mit Fachleuten aus der schulischen und  außerschulischen Jugendarbeit und mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich werden regionale Netzwerke gebildet. Eine weitere Maßnahme von XUND und DU ist die Installierung regionaler Netzwerke zum Thema „Förderung von  Gesundheitskompetenz in Jugendeinrichtungen“.

Zusätzlich werden 80 Workshops zum Thema „Gesundheitskompetenz“ allen Schulen in der Steiermark kostenlos angeboten. Ein Jugendredaktionsteam wird das Projekt kontinuierlich begleiten und diverse Gesundheitsthemen zielgruppengerecht bearbeiten. Bei Interesse an einer Mitarbeit im Jugendredaktionsteam können sich Jugendliche online auf xund.logo.at oder direkt bei LOGO melden. „Studien zeigen: Fast jedes dritte Kind in Österreich ist  übergewichtig - eine Folge von zu wenig Bewegung und zu viel Zucker- und Fettkonsum. Das kann schon im Jugendalter zu Folgeerkrankungen wie Diabetes, Adipositas sowie Herzkreislauferkrankungen führen und damit zu dauerhaften dramatischen Einschränkungen der Lebensqualität.

Dazu kommt, dass auch das ohnehin schwer finanzierbare Gesundheitssystem massiv belastet wird.  Wir müssen daher auf allen Ebenen daran arbeiten, den Jugendlichen klar zu machen, wie wichtig es ist, gesund zu bleiben“, betont LR  Ursula  Lackner: „Als  Jugendlandesrätin ist es mir besonders wichtig, jungen Menschen Möglichkeiten aufzuzeigen und sie dabei zu unterstützen, selbst Entscheidungen treffen zu können, die sich für ihre Zukunft positiv auswirken.“

LOGO fördert gesunde Entscheidungen: S. Marczik-Zettinig, J.Heher, LRin U. Lackner und LOGO-GF U. Theißl. FOTO: Prontolux KG

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  • Dieser Inhalt ist: Redaktioneller Beitrag
Letzte Änderung am Mittwoch, 21 März 2018 10:41

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