Freiwillig länger in der Schule bleiben? Noch dazu am Wochenende?
Die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Schulstufe der VS Schirning haben sogar eine ganze Nacht in ihrer Schule verbracht - für die Kinder ein echtes Abenteuer. Zusammen mit Lehrerin Maria Scherr praktizierten sie offenen Literatur-Unterricht der besonderen Art und schmökerten bis tief in die Nacht in Büchern zum Beispiel in „Neugierig und unerschrocken – Geschichten von mutigen Bücherheldinnen und Bücherhelden“. Neugierig und unerschrocken gingen auch die Schirninger Leseratten auf Entdeckungsreise durch die (Lese-)Nacht, die am nächsten Tag mit einem Essen im Freien, Musik und Tanz ausklang.
Neue Sichtweisen
Mit dem Projekt „Unser Lebens-Netz-Erde erkennen!“ befassten sich dieses Schuljahr die SchülerInnen der VS Schirning.
Gemeinsam mit Claudia Sattler von der ARGE „Jeux Dramatiques“ setzten sie sich damit auseinander, dass das Ökosystem Erde ein Netz ist, in dem jeder Knoten seine Wichtigkeit und Bedeutung hat. Fällt irgendwo ein Teil aus, kann das dramatische Auswirkungen auf unser Leben haben.
So wurden Lebenssituationen in Afrika, der Mongolei oder in Amazonien gespielt. Das Erleben dieser Gemeinschaften führt dazu, unser westeuropäisches (Konsum-)Leben in einer Wegwerfgesellschaft zu hinterfragen. Dieses Projekt wurde von einer Fachjury im Rahmen der österreichweiten Initiative „culture connected“ mit weiteren Projekten für eine finanzielle Unterstützung im Schuljahr 2018/19 ausgewählt.
Demokratie ist nicht selbstverständlich
Die von der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus in Kooperation mit dem Bildungsressort des Landes Steiermark konzipierte Wanderausstellung „Im Zeitalter der Extreme. Demokratie im Widerstreit mit Diktaturen 1918/1938/1948/2018“ machte Station in Laßnitzhöhe und Seiersberg-Pirka.
„Ich gratuliere den engagierten BildungspartnerInnen der 13 Partnergemeinden des Hügel- und Schöckllandes“, zeigte sich Bildungslandesrätin Ursula Lackner sehr zufrieden mit dem ambitionierten, facettenreichen Begleitprogramm zur Wanderausstellung in Laßnitzhöhe:
Vom „Netz der Geschichte“ (Schautafeln zur Regionalgeschichte der beteiligten Gemeinden) über „Dings vom Dach“ (Dachbodenfunde von Archivalien) und „Oral History“ (Präsentation von ZeitzeugInnengesprächen) bis zur Theateraufführung „Extreme Zeiten - extreme Schicksale“. Zum Gegenwartsbezug der Ausstellung resümiert sie: „Wir können die aktuellen Herausforderungen der Demokratie beklagen oder miteinander die Ärmel aufkrempeln, um gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern Perspektiven zu entwickeln“.
Auch in Seiersberg-Pirka gab es begleitend zur Ausstellung ein vielfältiges Bildungs- und Kulturprogramm, für die GU6-Gemeinden koordiniert von SOFA Soziale Dienste: Von der Kocheinheit „Kochen wie früher“ der Pensionisten mit den DeLaTour Schulen über verschiedene Workshops (Kurrent lesen lernen, Ansichtskarten für die Zukunft, Hockerbau) bis hin zum Kabarettabend „Heimatgemeinde“ und der Filmpräsentation „Erhaltenswerte Geschichte(n)“.
Lesungen in Feldkirchen, Kalsdorf, Premstätten sowie eine Rundreise durch GU6 fnden noch bis zum Herbst statt. Ausstellung und begleitende Projekte spannten hier wie dort einen Bogen vom Kampf um Demokratie und Menschenrechte bis zu Problemen, die unsere Generation zu lösen hat. Wichtigste Erkenntnis: Demokratie ist nichts Selbstverständliches und musste teils hart erkämpft werden.
Lese-Nachmittag
Im Rahmen der von LR Ursula Lackner initiierten „Lies-was-Wochen“ wurde steiermarkweit zu Lesungen in Bibliotheken geladen.
So auch in Kalsdorf, wo die Landesrätin für Bildung und Gesellschaft abwechselnd mit Bürgermeisterin a. D. Ursula Rauch den Kindern vorlas. Geschichten von Bücherhelden, besten Freunden oder die Abenteuer der Handpuppe Robin begeisterten das junge Publikum.
Mit der Lesewoche sollen vor allem Kinder und ihre Eltern auf die Angebote der öffentlichen Bibliotheken aufmerksam gemacht werden. Als Bücherfreunde outeten sich dabei mit Bibliothekarin Doris Schrötter auch Bürgermeister Manfred Komericky und die Gemeinderätinnen Michaela Geiger und Sabine Jakubzig.