Sportler des Jahres

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Stark abgeräumt bei der diesjährigen „Steirischen Sporthilfe-Gala“ hat der Bezirk Graz-Umgebung: Mit Ski-Star Cornelia Hütter und Raphael Petr konnten gleich zwei GU-Sportler die begehrten Trophäen als „Sportler des Jahres“ entgegennehmen.

Für die „Speed-Queen“ aus Kumberg ist die Auszeichnung ein weiteres Highlight in ihrer sportlichen Karriere:

„Für mich kommt der zweite bronzene Diskuswerfer nach 2016 etwas überraschend, aber ich freue mich sehr darüber und diese Auszeichnung ist immer eine Ehre! Nach der Comeback-Saison ist es noch etwas schöner. Mit dem Titel im Jahr 2011 als beste Nachwuchssportlerin sind nun aller guten Dinge drei. Aber ich wünsche mir natürlich, dass es nicht der letzte Diskuswerfer sein wird - in den nächsten Jahren gibt es hoffentlich noch viel zu gewinnen“, so die Sportlerin vom SV St. Radegund über die 18 Kilogramm schwere Trophäe.

Bei den Männern gewann übrigens der Eisenerzer Nordische Kombinierer Lukas Klapfer. Außerdem durfte sich heuer Snowboard-Profi Raphael Petr über die Trophäe freuen. Der 32-jährige Gössendorfer holte sich diese Saison bei den Deaf-(englisch für gehörlos)-Weltmeisterschaften Silber im Slalom und Bronze im Riesenslalom und erreichte in der Österreichischen Snowboard-Meisterschaft den 1. Platz im Riesentorlauf und Slalom sowie den 3. Platz im Teambewerb. Sport-Landesrat Anton Lang betonte bei der Verleihung: „Unser Ziel Nummer eins ist es, die Menschen in der Steiermark mehr zum Sport zu bringen - der Spitzensport ist ein wichtiges Zugpferd für den Breitensport!“

Raphael Petr aus Gössendorf FOTO: GEPA pictures/Hans Oberländer

Inklussionssport ohne Grenzen

Kalsdorf war unter der Schirmherrschaft von Special Olympics Austragungsort für ein inklusives Basketball- und Floorballturnier. Der Spielort für 200 Schüler aus fünf Ländern war nicht zufällig gewählt: Kalsdorf gilt als Pionier der Inklusion, wurde hier doch vor 30 Jahren die erste Integrationsklasse ermöglicht.

Kalsdorfs Bürgermeisterin Ursula Rauch eröffnete die Turniere, die von der Bildungsinitiative Sport und Inklusion sowie unter Mitwirkung von Reingard Sommer (NMS Kalsdorf) und Sabine Fröschl (NMS Engelsdorf) organisiert und von Gemeinde und Tourismusverband Kalsdorf gefördert wurden.

Der olympische Gedanke stand bei den Teams, in die Kinder mit intellektueller Beeinträchtigung integriert waren, im Vordergrund. In unterschiedlichen Levels gingen die Schülerinnen und Schüler unter den weniger strengen Augen der Schiedsrichter Michael Loibner (Basketballverband) und Floorball-Bundesligaspieler Felix Scherer an den Start. Die Stockerlplätze holten sich Italien, Luxemburg, Kapfenberg, Leoben und die Slowakei. Kalsdorf und Engelsdorf landeten im guten Mittelfeld. Im Rahmenprogramm bewiesen die Flinkstones Treffsicherheit im Rollstuhlbasketball.

Special Olympics Nationaldirektor Marc Angelini dankt Bgm. Ursula Rauch mit einer Ehrenurkunde. FOTO: Edith Ertl

Dribbeln, werfen, am Ball bleiben. FOTO: Edith Ertl

Fußball ist Emotion und Leidenschaft

Wolfgang Bartosch ist Direktor der Arbeiterkammer Steiermark und seit 2011 ehrenamtlicher Präsident des Steirischen Fußballverbandes. Für ihn ist Fußball „eine Schule des Lebens, er hat Vorbildfunktion und vermittelt die Werte des Mannschaftssports: Fair Play, Teamgeist, den Umgang mit Emotionen bei Sieg und Niederlage, Disziplin und sportlichen Lebenswandel.“

Fußball ist der Sport Nummer 1 und ein gesellschaftliches Phänomen – er ist weltumspannend und verbindet über alle Grenzen, soziale Schichten und Altersklassen hinweg. Die Schattenseiten sind Gewalt, Hooliganismus, Spielmanipulationen – Stichwort Wetten - und Rassismus: „Das schadet dem Fußball am meisten, das müssen wir in den Griff kriegen. Es kann nicht sein, dass Eltern mit ihren Kindern deshalb nicht mehr zum Fußball gehen“, betont Bartosch.

Integration bezeichnet er denn auch als eine ganz wichtige Aufgabe des Fußballs: „Wir haben im Steirischen Fußballverband einen eigenen Integrationsbeauftragten, das ist ein großer gesellschaftlicher Auftrag an den Sport im Allgemeinen und an den Fußball im Besonderen – da legen wir großen Wert darauf!“ Im Schnitt finden in der Steiermark jedes Wochenende 500 bis 600 Spiele statt, an Spitzenwochenenden am Ende der Meisterschaft wie am 9. Juni gar 690 Spiele! Bis zu 100.000 Menschen sind daran in irgendeiner Weise beteiligt. Diese beeindruckenden Zahlen dürfen aber nicht darüber hinweg täuschen, dass der Zulauf zum Fußball stagniert. Tendenziell werden es weniger Vereine – auch bedingt durch die Gemeindefusionen, durch sportliche Alternativen, aber auch durch geburtenschwächere Jahrgänge.

Eine Möglichkeit stellen Spielgemeinschaften mehrerer Vereine dar, aber Ziel muss es sein, Kinder und Jugendliche wieder verstärkt zum Fußball bzw. allgemein zum Sport zu bringen: „Wir müssen die Rahmenbedingungen so gestalten, dass sich der Nachwuchs entwickeln kann.“ Vorbildlich, was die Nachwuchsförderung betrifft, ist übrigens der Jugendsportverein Ries-Kainbach mit 17 (!) Nachwuchsmannschaften – er wurde für den UEFA-Grassroots Award 2018 nominiert. Kooperationen mit den Ganztagsschulen werden zur großen Herausforderung – Vereins- und Schulfußball müssen zusammengeführt werden.

Auch die Kombination von Lehre und Fußball ist schwierig zu bewerkstelligen, Stichwort Berufsschulzeiten. Ein großes Problem ist auch der Schiedsrichtermangel - „Nachwuchsspiele können wir nicht immer besetzen.“ Ein Zukunftshoffnungsgebiet bzw. Schwerpunkt ist der Frauenfußball: Im Bewusstsein vieler ist er bereits angekommen, „aber in der Breite haben wir noch großen Aufholbedarf. Es gibt noch keine eigenen Nachwuchsbewerbe für Mädchen ab 14, obwohl das Potenzial da ist – da müssen wir noch viel tun.

Seine Leidenschaft ist der Fußball.

Frauenfußball ist enorm wichtig, um ganze Familien zum Fußball zu bringen“, so Bartosch. Er selbst war immer schon fasziniert von diesem Sport und hat im Nachwuchs bei Andritz, Gösting und später bis zur U21 beim GAK gespielt: „Ich war immer unmittelbar und leidenschaftlich mit dem Fußball verbunden, habe dann aus Matura-Gründen aufgehört und bin jetzt als Hobbyfußballer und Funktionär aktiv.“ Im Februar 2019 wird er ehrenamtlich für eine weitere Amtsperiode als Steirischer Fußballpräsident kandidieren: „ Das ist eine schöne, herausfordernde, wenn auch sehr zeitintensive Aufgabe. Ich werde wieder antreten – die Leidenschaft dazu hab ich!“ Ein besonderes Anliegen ist Wolfgang Bartosch der Dank an die vielen Menschen, die sich ehrenamtlich für den Fußball einsetzen: „Ohne sie wäre das alles gar nicht möglich!“

Daten & Fakten

Fußball in GU

37 Vereine in 36 Gemeinden, rund 150 Mannschaften und 178 Nachwuchsmannschaften 4 Frauenmannschaften (Seiersberg, Thal, Hitzendorf, Gratwein-Straßengel) nahmen an den StFV-Frauenmeisterschaften teil.

Weitere Informationen

  • Dieser Inhalt ist: Redaktioneller Beitrag
Letzte Änderung am Mittwoch, 27 Juni 2018 11:30

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