Aus für Ölheizungen

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Für Österreichs Ölheizungen tickt die Uhr. Bis 2035 will die Bundesregierung aus dem Heizen mit Öl aussteigen. Das stellt vor allem Installateure vor eine große Herausforderung.

In Österreichs Haushalten sorgen noch etwa 600.000 Ölheizungen für wohlige Wärme. Damit ist bald Schluss. Denn die Bundesregierung sagt mit ihrer Klimastrategie den Kesseln und Tanks den Kampf an und will bis 2035 stufenweise aus der fossilen Wärmegewinnung aussteigen.

Kein Öl im Neubau

Darum heißt es für Ölheizungen zuallererst schon ab diesem Jahr „goodbye“ im Neubau. Denn bei Neubauprojekten dürfen sie nicht mehr eingesetzt werden. Das kommt alternativen Systemen zugute. Ab nächstem Jahr ist der Umstieg auf Ölheizungen verboten. Ölheizkessel, die bereits mehr als 25 Jahre auf dem Buckel haben, müssen ab 2025 bis spätestens 2035 unbedingt ausgetauscht werden. Bei mehr als 600.000 Ölheizungen in Österreich ist das für Installateurbetriebe eine Mammutaufgabe. 

Erwin Bodlos, aktives Mitglied im Landesinnungsausschuss der WKO-Fachgruppe Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, sieht diese Umstellung aber positiv: „Für Installateurbetriebe sind Ölheizungen kein besonders gutes Geschäft. Mit den neuen, modernen Techniken wird Heizen zukünftig energieeffizient." Er empfiehlt, zuerst den Rat vom Experten einzuholen, um das passende Heizsystem zu finden. Günstig und auch einfach ist die Umstellung auf eine Pelletheizung, wenn Heizraum und Lagerraum bereits vorhanden sind. Die Betriebskosten sind dann im Vergleich zur Ölheizung ebenfalls um einiges günstiger. „Eine zweite Alternative, wenn das Gebäude einen gewissen Dämmstandard hat und eine Niedertemperaturheizung vorhanden ist, ist der Umstieg auf eine Wärmepumpe, die es in mehreren Varianten gibt. Welche Heizungsformen in Frage kommen, ist von Gebäude zu Gebäude verschieden. Das zu beurteilen und die Gegebenheiten zu prüfen, ist Aufgabe eines Installateurs", so Bodlos.

Förderung für neue Heizsysteme

Um Unternehmen den Umstieg auf optimierte Heizsysteme zu erleichtern, bietet die WKO Steiermark unter bestimmten Voraussetzungen verschiedene Förderungen an. Auch das Land Steiermark bietet Fördermöglichkeiten an.

„Raus aus Öl“-Förderung

Nicht nur die hohen Kosten sind ein negativer Begleiter der Ölheizung. Bei ihrer Nutzung wird CO2 ausgestoßen, das als Treibhausgas in der Atmosphäre den Klimawandel weiter beschleunigt. Gleichzeitig spüren wir die Folgen der Corona-Krise deutlich: Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind leider unsere täglichen Begleiter. Umweltlandesrätin Ursula Lackner hat im Juni mit dem Umweltlandesfonds 2020 (ULF 2020) eine Maßnahme vorgestellt, die sich dem Klimawandel entgegenstellt und gleichzeitig für steirische Arbeitsplätze sorgt. 

Für Wolfgang Lammer war die Förderung ein wichtiger Impuls, die Heizanlage zu erneuern: „Auch die Abwicklung war unkompliziert und unproblematisch.“

Das Land Steiermark nimmt vier Millionen Euro in die Hand, um den Umstieg auf klimafreundlichere Heizungsanlagen zu fördern. „Klimaschutz Hand in Hand mit Arbeitsplätzen? Das geht! Die Investitionen, die mit der ,Raus aus Öl‘-Förderung angestoßen werden, sichern direkt steirische Arbeitsplätze“, freut sie sich. Um den Zugang zu den Förderungen zu erleichtern, wurde das Verfahren drastisch vereinfacht. Mit dem ULF 2020 werden alle, die ihre Heizungen tauschen wollen, unterstützt und gleichzeitig wird die steirische Wirtschaft angekurbelt. Anfang September war bereits mehr als die Hälfte der veranschlagten Summe abgeholt. Dadurch sind mehr als 11 Millionen Euro in steirischen Installateursbetrieben angekommen. „Mit dem Ausschöpfen der restlichen Fördersumme werden nochmals rund 10 Millionen Euro Wertschöpfung folgen“, erklärt die Landesrätin. 

Lokalaugenschein in Eggersdorf: Wolfgang Lammer hat seinen alten Ölkessel gegen eine neue Pelletsanlage getauscht und insgesamt 3.700 Euro Landesförderung, 5.000 Euro Bundesförderung und 800 Euro Gemeindeförderung erhalten. Bei einem durchschnittlichen Preis von rund 20.000 Euro eine beachtliche Fördersumme. Ursula Lackner verweist darauf, dass sämtliche Informationen zur „Raus aus Öl“-Förderung unter wohnbau.steiermark.at zu finden sind und noch Anträge gestellt werden können.

Fakten auf einen Blick

• Ab 2020 dürfen keine Ölheizungen mehr bei Neubau projekten eingesetzt werden.
• Ab 2021 ist der Umstieg auf Ölheizungen verboten.
• Bis spätestens 2035 müssen alle Ölöfen ausge tauscht werden.
• Für alternative Heizsysteme die Beratung vom Profi einholen.

Weitere Informationen

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Letzte Änderung am Donnerstag, 01 Oktober 2020 18:33

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