Gemeindereportage: Lieboch Teil 2

Artikel bewerten
(1 Stimme)

Zeige deinen Freunden, dass dir das gefällt und teile diesen Beitrag.

Submit to Facebook

Fünf Gemeinden mit gemeinsamen Zielen

Seit einigen Jahren bilden Lieboch, Dobl-Zwaring, Haselsdorf-Tobelbad, St. Josef und Lannach die Gemeindekooperation „Kleinregion Unteres Kainachtal“. Über die Gemeindegrenzen hinaus arbeiten sie zusammen und stehen in regelmäßigem Austausch. Jedes Jahr wechselt der Vorstand unter den Gemeinden. Der aktuelle Vorsitzende ist Bürgermeister Franz Lindschinger der Gemeinde St. Johann.

„Ein Hauptzweck der Kleinregion ist, dass jüngere Bürgermeister von den erfahreneren lernen können aber auch, dass gute Ideen gemeinsam umgesetzt und Ziele zum Wohl der BürgerInnen gemeinsam erreicht werden“, erklärt Helmreich. Eines der vielen aktuellen Projekte ist die Einrichtung eines zusätzlichen Kindergartens. „Dieser Zusatzkindergarten ist eine Mischform aus Betriebskindergarten und Pufferkindergarten, der von allen BewohnerInnen genutzt werden kann. So schaffen wir es, dem großen Bedarf an Kindergärten und Betreuungsplätzen gemeinsam nachzukommen“, schildert Helmreich. 

Gemeinsam viel erreicht

Viele Projekte konnten zusammen bereits umgesetzt werden. Eines davon war die Installierung einer gemeinsamen Datenschutz-Beauftragten. Auch in Sachen Freizeit ergänzt man sich. So wird der Eislaufplatz in Lannach von vielen BürgerInnen der Kleinregion genutzt. Den Motorikpark in Dobl-Zwaring, der speziell auf SportlerInnen ausgerichtet ist, ergänzt zukünftig ein Motorikpark in Lieboch, der seinen Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche legt. Man tritt darüber hinaus auch gemeinsam an, um bessere Lösungen bei Verordnungen zu finden oder unterstützt sich bei Engpässen.

Lieboch wächst

Veränderungen sind oftmals gar nicht mal so schlecht. Darum bleibt in Lieboch kein Stein auf dem anderen. Um der Nachfrage an Betreuungsplätzen für die Kleinsten nachzukommen, entsteht aktuell ein zweiter Kindergartenstandort im Bereich Spatenhof.

Platz für die Kleinsten

Dieser bietet zukünftig Platz für zwei Kinderkrippengruppen und eine Kindergartengruppe. Ansprechperson für alle Betreuungseinrichtungen ist Leiterin Waltraud Hösele. Um morgendliches Chaos zu vermeiden und Unfällen mit der nahegelegenen Feuerwehr vorzubeugen, hat Bürgermeister Helmreich eine Bitte an die Bevölkerung. „Meine große Bitte im Hinblick auf unsere Umwelt ist, möglichst umweltfreundlich zu Fuß oder mit dem Fahrrad anzureisen. Morgendliches Chaos kann unangenehm werden. Darum bitte ich, in einem großzügigen Abstand zu parken. Bitte achten Sie stets darauf, die Freiwillige Feuerwehr nicht zu behindern. Lassen Sie die Feuerwehrmänner zu ihrem Einsatz fahren, bevor die Kinder zum Kindergarten oder in die Kinderkrippe gebracht werden. So können Konflikte oder Unfälle vermieden werden.“

Bauen für die Zukunft

In Lieboch wird nicht nur für die Kleinsten gebaut. Andere Wohnbauprojekte, wie jenes von GWS, GGW, Projekte der Sager Gruppe, Kohlbacher GmbH oder Meiland Immobilien GmbH werden in Lieboch realisiert. Ein weiteres Projekt der Pongratz Bau Gesellschaft m.b.H. in der Packerstraße wird mit 34 Wohnungen, von denen 1 Teil geförderte Wohnungen in Form von Assanierung sind, auch in Lieboch errichtet. Ergänzt durch ihre Grünflächen bieten diese zukünftig Platz für jedermann. Und weil in einer digitalisierten Welt schnelles Internet auch im Stadtumland gefragt ist, hatte der Liebocher Andreas Pucher vor etwa einem Jahr eine zündende Idee.

Gemeinderat Andreas Moser

Wir sind bereits auf einem guten Weg und ich hoffe, dass es auch zukünftig so weitergehen wird und sich die Gemeinde wieder gut auf ihre Füße stellt.“

Der zweite Kindergartenstandort bietet beste Betreuung für die Kleinsten FOTO: Meiland Immobilien GmbH

Unter dem Namen „SmartFiber“ versorgt er nach und nach die Liebocher Haushalte mit einem großen Glasfaser-Netzwerk und schnellem Internet. Und Glasfaser ist nicht nur schnell. „Anders als das 5G Mobilfunknetz ist ein Glasfaserkabel leistungsstabiler und sendet keine Strahlung aus“, erklärt Pucher. Damit die Projekte auch am richtigen Platz stehen und z. B. Leitungen oder Grenzpunkte wieder gefunden werden, vertraut die Gemeinde Lieboch auch auf die Dienste und Erfahrungen des ansässigen Vermessungsbüros Moser!

Neuer Sitz für die Bezirkskammern für Land- und Forstwirtschaft

Auf Nachhaltigkeit legt auch die Landwirtschaftskammer Steiermark bei ihrem Bauprojekt Wert. Im Anschluss an das Dieselgelände soll künftig der Sitz der Bezirkskammern für Land- und Forstwirtschaft Deutschlandsberg, Voitsberg und Graz Umgebung entstehen. Der Bau setzt sich aus einem Grundgerüst mit Keller, Erdgeschoß aus Massivbauweise und zwei Obergeschoßen in nachhaltiger Holzbauweise zusammen. Baubeginn ist voraussichtlich Frühjahr 2021. Die Fertigstellung wird mit Winter 2021 angestrebt.

Sicherheit geht (und fährt) vor

Neben vieler Bauprojekte soll auch der Ausbau des Geh- und Radweges in Richtung Graz vorangebracht werden. Warum? Gerade dieser Abschnitt birgt für alle VerkehrsteilnehmerInnen viele Gefahren. Mit dem Ausbau möchte die Gemeinde sichere Spazier-, Erholungsund Radwege bieten. „Wir denken bei unserem Tun an unsere Kinder und Kindeskinder, die das Jahr 2070 erleben werden. Unsere Bemühungen für eine bessere Welt sollen langfristig wirksam werden“, so Eva Maria Theiler, Gemeinderätin von den Grünen.

Auf Nachhaltigkeit wird auch beim neuen Sitz der Bezirkskammern für Land- und Forstwirtschaft geachtet.

Bunte Freizeitgestaltung

Wer denkt, in Lieboch ist nichts los, der irrt. Spätestens mit dem neuen Sport- & Freizeitzentrum lässt Lieboch in Sachen Freizeitgestaltung wohl keine Wünsche mehr offen. Das neue Zentrum entsteht im Anschluss an das Industriegebiet West. Der Startschuss für das Mamutprojekt ist für 2021 geplant. Ziel ist es, den LiebocherInnen eine Freizeitgestaltung ganz nach ihren Bedürfnissen zu bieten – und das so breit aufgestellt wie möglich. „Die Realisierung des Zentrums ist auch uns ein besonderes Anliegen. Damit können wir beispielsweise dem Tennisverein einen Platz bieten“, schließt Simon Gruber. 

Das neue Zentrum umfasst zwei Fußballplätze, einen Tennisplatz, eine Laufstrecke, einen Beachvolleyballplatz mit angrenzendem Motorikpark, eine Badestelle und eine BMX-Strecke mit angrenzendem Spielplatz und einer Hundewiese. „Wir bieten hier einen Mix an Freizeitmöglichkeiten für alle. Vielleicht fi ndet hier auch jemand eine Spezialisierung, die es anderswo nicht gibt“, so Helmreich abschließend.

Tischtennisweltmeisterin Heike Koller ganz persönlich

Über ihren Weg spricht sie im persönlichen Interview.

Vor Ihrem Unfall arbeiteten Sie als Krankenschwester in der Rehaklinik Bad Tatzmannsdorf. Wie haben Sie den Sport für sich entdeckt?

Durch meine Arbeit in der Herz-Reha in Bad Tatzmannsdorf habe ich Sport immer schon als lebensnotwendig angesehen. Allerdings hatte ich selbst nur wenig Zeit für Sport. Nach dem Unfall war ich im Rehazentrum Tobelbad. Dort probierte ich verschiedene Sportarten, wie Basketball, Radfahren, Bogenschießen, Tennis oder Ski fahren, aus. Es hat Spaß gemacht, sich mit anderen PatientInnen zu messen. Das war mein erster Berührungspunkt mit Sport. 

Hatten Sie jemals Angst vor dem Rollstuhl?

Nein, nie. Im Rehazentrum versucht man mithife verschiedener Sportarten, den PatientInnen die Angst davor zu nehmen. Der Rollstuhl war für mich die Befreiung. Nach meinem Unfall lag ich 10 Wochen im Bett. Mit ihm konnte ich endlich tun, was ich wollte. Viele glauben der Rollstuhl ist etwas fürchterliches, dabei ist er eine gute Sache. Ich genieße meine Freiheit und Selbstständigkeit.

Sie sind heute mehrfache österreichische Staatsmeisterin im Tischtennis. Was interessiert, begeistert Sie daran?

Mich begeistert, dass es eine Sportart für alle Generationen ist. Es hält körperlich und geistig sehr fit. Tischtennis ist ein sehr taktisches Spiel. Man braucht Nervenstärke, Konzentration und muss schnell auf die Spielzüge des Gegners reagieren. Faszinierend ist darum, dass man viel für den Alltag mitnehmen kann.

Sie haben mehrere Trainerausbildungen. Was ist das Tolle an der Arbeit mit den Menschen?

Ich bin Übungsleiterin für den Behindertensport, Tischtennis-Instructor seit 2016 und Spezialtrainerin für Athletik, Gesundheit und Rehasport, dadurch arbeite ich mit verschiedenen Altersgruppen. Und das macht meine Arbeit mit Menschen so spannend. Jeder reagiert anders auf die Dinge. Darum muss man auch sehr kreativ sein.

Als steirische Sportlerin des Jahres, erhielten Sie eine bronzene Trophäe von Bürgermeister Helmreich und Sportlandesrat Mag. Drexler. Was hat diese Auszeichnung für Sie bedeutet.

Heike Koller gibt Einblicke in ihr Leben. FOTO: Heike Koller

Das war meine zweite. Die erste erhielt ich für den dritten Platz im Teambewerb bei der Weltmeisterschaft im Tischtennisland China. Dort dabei zu sein war für mich das Mega-Ereignis. Diese zweite steht für mich persönlich. In der Zwischenzeit habe ich meine 24. Staatsmeistergoldmedaille und bin in verschiedenen Vereinen tätig. Diese zweite Auszeichnung zeigt mir, dass ich alles, was ich bisher gemacht und erreicht habe, auch gut gemacht habe. 

Sie haben bestimmt auch schon vom neuen Sport- und Freizeitzentrum gehört?

Ja, die Idee dieses Zentrums ist super. Ich bin vollauf begeistert, dass es außerhalb von Graz so ein Zentrum geben wird, in dem viele verschiedene Sachen möglich sein werden, Menschen zusammenkommen und sich gemeinsam sportlich betätigen.

Weitere Informationen

  • Dieser Inhalt ist: Werbung
Letzte Änderung am Mittwoch, 07 Oktober 2020 09:58

Das könnte Sie auch interessieren!